LO.LA RAGNAR
Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten
Aufgrund der Auswirkungen der Klimakrise mit Starkniederschlägen, Rückgang des Permafrosts, Hitzewellen, Sturmschäden etc. kommt es zu deutlich mehr Erosion. Dadurch werden die alpinen Infrastrukturen der Wander- und Bergwege zunehmend stärker in Mitleidenschaft gezogen. Gleichzeitig nutzen immer mehr Personen die alpinen Regionen, um nicht nur dem Alltag, sondern auch den hohen Temperaturen in den Städten und Talregionen zu entfliehen. Dabei muss nicht extra erwähnt werden, dass nicht alle Wanderer und Bergsteigerinnen die notwendigen Fähigkeiten für ein sicheres Bergerlebnis mitbringen.
"Mit LO.LA Know How nachhaltig die alpine Infrastruktur sichern!"
Management alpiner Wander- und Bergwege
Mit wachsender Anzahl an Menschen in den Alpen, steigen auch die Unfallzahlen. Darüber hinaus steigt die Zahl der Vorfälle, bei denen die Frage geklärt werden muss, ob sich der Weg bei Nutzung in einem ordnungsgemäßen Zustand befunden hat.
Durch die geänderte Naturgefahrenlage und die vielen Personen, die in den Bergen unterwegs sind, stellten sich die Wegehalter zunehmend die Frage, wie adäquat auf die Gegebenheiten wie: Steinschlag, Blocksturz, Hochwasserereignisse oder Waldgefahren reagiert werden muss bzw. wie ein Weg beschaffen sein sollte, dass er allen notwendigen Anforderungen entspricht.
Mehr Informationen zu den Konzepten:
Glücklicherweise hat der Gesetzgeber bereits vor Jahrzehnten sowohl in der Wegehalterhaftung (§1319a ABGB) als auch im Forstgesetz (§176 ) festgelegt, dass bei Wander- und Bergwegen ein sogenanntes Haftungsprivileg zur Anwendung kommt. Das bedeutet konkret, dass eine Haftung bei etwaigen Schädigungen Dritter seitens des Wegehalters nur dann zustande kommt, wenn Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegen. Eine Ausnahme bildet hier die Vertragshaftung, die dann eintritt, wenn beispielsweise ein Nutzungsvertrag vorliegt, d.h. wenn Eintritt für einen Weg oder eine Anlage verlangt wird.
Individuelles Risikokonzept für LO.LA-Kunden
Eine pauschale Beurteilung darüber ob und wenn nötig in welchem Ausmaß ein Wander- und Bergweg zu sichern ist bzw. wie ein ordnungsgemäßer Wander- und Bergweg auszusehen hat, ist nicht möglich. Üblicherweise kommen auf einen Wegehalter dabei keine sehr großen Herausforderungen zu. Wenn sich aber die Naturgefahrenlage, die Wegenutzung oder die Weganlage selbst geändert hat, kann eine individuelle Beurteilung bzw. die Umsetzung eines angepassten Risikokonzepts sinnvoll sein! Hier kommt das LO.LA 5*-Sicherheitskonzept zur Anwendung bei dem alle Aspekte der Verkehrssicherungsplicht berücksichtig bzw. in nachvollziehbarer Weise dargestellt werden.

LO.LA 5*-Sicherheitskonzept |© LO.LA
Schutz vor Naturgefahren durch Analyse
Um beim Schutz vor Naturgefahren möglichst objektiv und nachvollziehbar argumentieren zu können, arbeiten die Experten von LO.LA mit RAGNAR (Risikoanalyse gravitativer Naturgefahren im alpinen Raum), um gravitativen Naturgefahren bewerten zu können. RAGNAR wurde von LO.LA gemeinsam mit dem Land Tirol und dem Alpenverein entwickelt und wird seit rund fünf Jahren erfolgreich in der Praxis angewendet. Das Besondere an RAGNAR ist die Einbindung der lokalen Expert:innen in die Risikobeurteilung und die Risikosteuerung (Maßnahmensetzung). Wie von juristischer Seite mehrfach bestätigt, ist durch die Anwendung von RAGNAR rechtlich gesehen jedenfalls ein Sorgfaltsmaßstab erreicht, der eine grobe Fahrlässigkeit oder einen Vorsatz ausschließt! Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Betonung der Eigenverantwortung bzw. die Risikokommunikation in Abhängigkeit der lokalen Situation.

Ablaufschema RAGNAR. |© LO.LA 2020
Baumsicherheit als Teil der Naturgefahren
In den Bereich Naturgefahren fällt außerdem das Thema Baumsicherheit (Waldrandhaftung). Hier arbeiten die Experten von LO.LA auf Grundlage des 2024 erschienen Leitfadens Baumsicherheitsmanagement (in Umsetzung von §1319b ABGB). Dadurch wird den Wegehaltern eine praktikable, aber auch rechtssichere Lösung in Sachen Wald und Baumbestand geboten. Egal ob es sich dabei um einen Wanderweg mit geringer oder einen Waldspielplatz mit hoher Sicherheitserwartung handelt.

Ablaufschema Baumsicherheitsmanagement. | © Leitfaden Baumsicherheitsmanagement 2024
Einbauten gezielt einsetzen
Was die Absicherung von Gefahrenstellen betrifft, gehen die Experten von LO.LA ebenso strategisch vor wie im Naturgefahrenmanagement. Bei allen Einbauten (Geländer, Seilsicherungen, Stufen, Brücken, …) gilt die Devise:
„So wenig wie möglich, so viel wie nötig!“
Oft wird seitens der Wegehalter bei der Errichtung bzw. der Sanierung eines Weges zu viel eingebaut, im Glauben das Bestmögliche für die Sicherheit der Nutzer:innen zu machen. Tatsächlich ist vielfach genau das Gegenteil der Fall, da sich jene Personen am Weg befinden, die den Anforderungen nicht gewachsen sind! Zusätzlich problematisch ist, dass alle Einbauten auch eine gewisse Sicherheitserwartung erfüllen müssen, was wiederum einen hohen Kontroll- und Wartungsaufwand nach sich zieht. Im Sinne der alpinen Sicherheit und im Sinne des Wegehalters gibt es häufig die Empfehlung eine Sicherungsanlage wieder zu entfernen, was natürlich nur auf Basis einer objektiven Beurteilung erfolgen kann.

Ablaufschema Einbautenmanagement. | © LO.LA 2021
Bewertungsschemata mit Digiway
Beim Thema Markierung und Information kann das Team der LO.LA auf langjährige Erfahrung und eine umfangreiche Expertise zurückgreifen. Beispielsweise wurde im Zuge des Interreg-Projekts Digiway ganz aktuell (2025) ein objektives Bewertungsschema entwickelt, das auf Basis von drei zentralen Kriterien: technische Schwierigkeit, Gefährlichkeit (Konsequenzen) und Alpine Gefahren eine Zuordnung zu allen bestehenden Wegeklassifikationen ermöglicht wird.
Eine nachvollziehbare sowie richtige Bewertung der Wege ist rechtlich gesehen von großer Bedeutung, da sich die Nutzer:innen auf eine korrekte Einteilung verlassen dürfen bzw. auch die Sicherheitserwartung entsprechend der Wegeklassifikation unterschiedlich ist. Außerdem ist die richtige Kommunikation von vorhandenen Gefahren (z.B. Weidevieh) auf Wander- und Bergwegen von Bedeutung.

Vergleichstabelle Wegeklassifikation. Den jeweiligen Einteilungen liegen entsprechende Definitionen zugrunde, die durch die von LO.LA entwickelten Kriterien individuell zugeordnet werden können. | © Digiway 2025
Ein Rettungskonzept ist zwar nicht bei allen Wegen notwendig, bei manchen (exponierten) Wegen ist es aber durchaus eine gute Idee, gemeinsam mit den lokalen Rettungskräften (Bergrettung) ein solches zu erarbeiten. Die Beratungstätigkeiten der LO.LA Experten deckt auch diesen Punkt bestmöglich ab.
Bei der Instandhaltung der Wege ist es wichtig, dass keine sogenannte „Überwartung“ stattfindet. Wander- und Bergwege müssen nicht „besenrein“ oder „barrierefrei“ sein. Entsprechend ihrer Widmung dürfen auch bei einfachen Wegen kleinere Hindernisse oder loser bzw. glatter Untergrund (z.B. Schotter, Erde, Gras, etc.) vorhanden sein.
Welche Maßnahmen und Vorkehrungen im konkreten Fall anzuwenden sind, lässt sich am besten bei einer Begehung vor Ort entscheiden, wobei hier auch die Erfahrungen der lokalen Expert:innen bzw. Stakeholder berücksichtigt werden können. Bei spezifischen Problemstellungen oder Fragen können Sie sich jederzeit und unverbindlich an die Experten von LO.LA wenden.